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WERTHOLZAUKTION IM FORSTAMT OSNABRÜCK

Osnabrück. Kleine Jahresringe, ein astreiner Stamm, gerade gewachsen und mit einer feinen Rinde versehen, das sind die Qualitätsmerkmale einer Eiche, die vom Sägewerker hoch geschätzt wird. „Die guten Eichen aus unserer Region sind auch weiterhin am Holzmarkt sehr gefragt“, sagte jetzt Forstamtmann Klaus Burke, Geschäftsführer der Nord-West-Holz-Genossenschaft. In der letzten Woche wurden bei der Wertholzauktion in Osnabrück insgesamt 864 Festmeter (entspricht einem Kubikmeter Holzmasse) versteigert. Zusammen genommen brachte das einen Umsatz von 241 000 Euro für die Privatwaldbesitzer der Region.

Holz aus der Region Osnabrück ist bei den Bietern Versteigerungen durchaus begehrt. Foto: Jörn Martens

Auf dem Holzlagerplatz auf einem Gelände oberhalb vom Augustaschacht in Ohrbeck bei Osnabrück liegen derzeit noch hunderte von Baumstämmen aufgereiht. Zumeist sind es dicke Eichen, aber auch Esche, Erle, Nussbaum, Ulme und Kirsche, sogar eine einzelne Rosskastanie von stolzen Dimensionen ist dabei. Bereits zum dritten Mal haben die Nord-West-Holz Verkaufs-Genossenschaft, das Forstamt Weser-Ems der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Kreisforstverband Osnabrück diese gemeinsame Laubholzversteigerung veranstaltet. Die gesamten Holzmengen resultieren aus dem Privatwald in den Landkreisen Osnabrück, Grafschaft Bentheim und Emsland.

Insgesamt konnten in diesem Jahr 997 Festmeter (nach lediglich 627 Festmeter im Vorjahr) angeboten werden. Die erhöhte Holzmenge ist zum Teil auch auf ein verbreitetes Eichensterben in den Wäldern der Region zurückzuführen. Manche Bäume im mittleren Alters- und Preissegment mussten deshalb vorzeitig geerntet werden, was denn auch deren relativen Wert und damit die erzielten Durchschnittspreise der Versteigerung drückte. Den Spitzenpreis von 665 Euro pro Festmeter erzielte eine immerhin 5,6 Kubikmeter messende Furniereiche.

Zugeschlagen wurden bei dieser Wertholzauktion insgesamt 864 Festmeter, davon der Löwenanteil mit über 80 Prozent Eichenstammholz in besseren Qualitäten und Abmessungen. Sieben Prozent des Angebots war Esche, danach folgen dann mengenmäßig die übrigen Edellaubholzarten wie Nussbaum, Kirsche und Ulme. Erstmals wurden bei dieser Versteigerung auch größere Mengen der Nadelholzarten Lärche und Douglasie in stärkeren Dimensionen als Tischlerware angeboten Die 140 Festmeter Nadelholz wurden zu einem Durchschnittspreis von 128 Euro pro Festmeter verkauft. Was nicht im Rahmen der Submission beboten wurde, geht nun in den Nachverkauf und wird von den Förstern zu einem angemessenen Festpreis vermarktet.

Der gesamte Umsatz dieser Wertholzauktion aus dem Privatwald im Einzugsbereich des in Osnabrück ansässigen Forstamtes Weser-Ems beträgt 241 000 Euro, über alles gerechnet sind das knapp 300 Euro pro Festmeter. 22 Käufer beteiligten sich an der Versteigerung und gaben im Durchschnitt 3,4 schriftliche Gebote pro Los ab. Damit erweist sich das Instrument der Versteigerung als nach wie vor geeignetes Mittel, um für die schwer zu taxierende Ware Wertholz einen fairen Marktpreis zu finden.

Als Bieter und Käufer waren meist Sägewerker, Möbelbauer und Furnierhersteller vertreten, sie kommen bei dieser Versteigerung traditionell sowohl aus der Region wie auch aus dem süddeutschen Raum und sogar aus Polen. „Die Waldbesitzer des Osnabrücker Landes bewirtschaften ihre Wälder nachhaltig und stellen dabei einen am Markt hoch geschätzten Rohstoff bereit“, sagte dazu auch Johannes Meyer zum alten Borgloh, der Vorsitzende im Kreisforstverband Osnabrück.